– Das Kontaktmodel-

Zum Beginn des neuen Jahres möchte ich gerne mit diesem Artikel eine kleine Einführung in die Gestalttheorie beginnen, da  im Rahmen meiner täglichen therapeutischen Arbeit oftmals ein Blick auf die immanente Theorie zu kurz kommt.

Die Gestalttherapie ist ein integrativer Ansatz, in den Theorien und Konzepte unterschiedlichster Herkunft einfließen: Gestaltpsychologie, Psychoanalyse, humanistische Psychologie, Holismus, Existentialismus, Zen-Buddhismus, Phänomenologie, Feldtheorie, das Menschenbild Martin Bubers, um einige der Wichtigsten zu nennen.

Aus den verschiedenen Strömungen entwickelten die Begründer der Gestalttherapie u.a. das Kontaktmodell, das  Austauschprozesse im Organismus-Umweltfeld wiedergibt. Diese Austauschprozesse sind für den Lebenserhalt und das emotionale, geistige und soziale Wachstum des Menschen unerlässlich. Kontakt wird als lebendige Wechselbeziehung im Organismus-Umweltfeld beschrieben, bei der eine Kontaktgrenze entsteht und ein Austausch stattfindet. Alles was wir bewusst erleben, findet an der Kontaktgrenze, als Austausch von Materie, Information oder Energie statt.

Abweichungen werden als Kontaktstörungen beschrieben, diese sind der eigentliche Anlass für psychotherapeutische Behandlungen.

Auf der Grundlage von Perls/Hefferline/Goodman werden vier Phasen des Kontaktprozesses unterschieden: Vorkontakt, Kontaktnehmen, Kontaktvollzug und der Nachkontakt.