Immer wieder, wenn ich mich gerade gemütlich in meinem Leben eingerichtet habe, brechen Veränderungen und Krisen über mich herein.
„Hereinbrechen“, so fühlt es sich an und ich versteife mich innerlich und gehe in eine Abwehrhaltung. Damit verschließe ich mir die positiven Möglichkeiten, die Krisen und Veränderungen für mein „lebendiges“ und „heiles“ Leben bedeuten könnten.
Die lebensgeschichtlichen, durch die Entwicklung des Menschen vorgegebenen Krisen markieren Übergänge: z.B. von der Kindheit zum Heranwachsenden, vom Arbeitnehmer zum Rentner, von der gebärfähigen Frau zur Frau jenseits der Wechseljahre, usw.
Wichtig und grundlegend für meinen Umgang mit Krisen sind die Erfahrungen, die ich bis jetzt mit Übergängen und Veränderungen sammeln konnte:
- Hatte ich genügend Unterstützung, sodass ich mich dem aussetzen konnte, was in mir wachsen sollte und wollte?
- Waren früher Zeit und Raum da fürs Ausprobieren im Sinne von „Try und Error“?
- Wie gehe ich mit der bloßen Möglichkeit des Scheiterns meiner Pläne und Wünsche um?
- Konnte und kann ich mir verzeihen, wenn meine Ideen und Pläne misslangen/ misslingen?
- Aber auch die Möglichkeit, Erfolge in der weiteren Entwicklung zu haben, kann Ängste, Zaudern und Umkehrwünsche auslösen, wenn nicht genügend Unterstützung fühlbar ist.
Krisen wirklich zu bewältigen und deren Potential auszuschöpfen heißt in erster Linie innehalten und achtsam werden für innere Prozesse. Wohlwollend dem, der ich jetzt bin, Raum zu geben. Erst wenn ich meine momentane Position klar erkenne, kann ich die nächsten Schritte sicher gehen und neue Ziele anvisieren. Kann ich mich öffnen für die noch ungelebten, unbelebten und vielleicht noch ungeliebten Anteile meiner Persönlichkeit.